Wermelskirchener General-Anzeiger

Reiches Land muss das Geld gerechter verteilen


Rechtsanwalt Ay Wermelskirchen Rechtsberatung Anwaltskanzlei Sozialrecht ArbeitsrechtNEU Mit Christian Ay
lässt sich der erste Fachanwalt für
Sozialrecht in Wermelskirchen nieder.
Von Tobias Hemme, Nico Thümler
und Thomas Wintgen
Seit dieser Woche gibt es den 18. Anwalt in Wermelskirchen. Christian Aÿ wird Fachanwalt für Sozialrecht und hat am Freitag einen Empfang gegeben zur Eröffnung seiner Kanzlei in der Telegrafen- Passage.
Der 37-Jährige stammt aus Siegburg, hat in Köln und Bonn studiert und danach geschaut, wo es sich lohnen könnte, sich nie- derzulassen. In Köln zum Beispiel gibt es 5 800 Rechtsanwälte.



Nach dem deutschen Durchschnitt müsste es hier 65 Anwälte geben.

Der deutsche Durchschnitt be- trägt 18 auf 10 000 Einwohner; danach müsste es in Wermelskir- chen fast 65 Anwälte geben. Mit Aÿ sind es 18. Arbeits- und Fami- lienrecht nennt er als Neigungen.  Vornean steht aber das Sozial- recht.
Das liegt an der Vergangenheit des gelernten Industriekaufmanns. Der nicht zuletzt als Mitglied im lokalen Vorstand der AWO, im Rhein-Sieg-Kreis Trägerin der Tafeln, viele Kontakte mit Betroffenen und Verständnis für sie gehabt hat.
"Es gibt Situationen, die regen mich auf", sagt der Anwalt. Dass "ein so reiches Land wie Deutschland es nicht eine gerechte Verteilung des Geldes auf die Kette bekommt", sondern dass es Menschen gibt, die Not leiden. Seine Neigung zum Sozialrecht manifestierte sich während des Referendariats im Sozialgericht Köln, welches allein im vergangenen Jahr mehr als 12 000 neue Fälle ins Haus bekam und zurzeit eine "Bugwelle" von mehr als 10 000 Fällen vor sich her schiebe. Das liege nicht zuletzt daran, dass es im Sozialrecht keinen Anwaltszwang gibt. Entsprechend emotionale Schreiben Betroffener ans Gericht würden die Bearbei- tungszeit entsprechend verlängern, ist sich Christian Aÿ sicher.
Sozialrecht betrifft Hartz IV (Arbeitslosengeld II inklusive), die Rentenversicherung, gesetzli-  che Krankenversicherung sowie staatliche Zuschüsse für (Hoch-) Schulen (BaFöG). Die Betroffe- nen seien häufig überfordert mit amtlichen Schreiben - ,;sie verste- hen oft nicht, was die Behörde will". Dabei könnten sie beim Amtsgericht Beratungs- und Pro- zesskosten- Hilfe beantragen.

"Wir haben das Recht auf eine effektive Beratung"
"Denn wir haben in Deutschland das Recht auf eine effektive Beratung", betont der Rechtsanwalt. "Die Anwälte sind verpflichtet, sich darum zu kümmern." Wer den Beratungsschein des Amtsgerichts hat, zahle nur eine Kanzleigebühr von 10 Euro; der Anwalt erhält - unabhängig vom Streit- wert - feste Sätze vom Staat. "Die Menschen sollen wissen, was sie sich von Job-Centern, Renten- und Krankenversicherungsträgern gefallen lassen müssen und was nicht."
Weshalb der Neu-Wermelskirchener auch Lehrgänge anbieten will. Und im übrigen in Einzelfällen bereit ist, nach Hause zu kommen. Das "vertraute Umfeld für verunsicherte Menschen" biete gegebenenfalls den Vorteil, dass fehlende Unterlagen sofort beigebracht werden.
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